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Aktien Anlage

Kapitel 2
Was bieten Direktbanken?

Wohl dem, der über einen Internet-Zugang verfügt! Da die Zahl konkurrierender Direktbanken kontinuierlich steigt, müssen diese sich schon Einiges einfallen lassen, wenn Sie sich beim Wettbewerb um die Kunden Marktanteile sichern wollen. Deshalb bieten alle Discountbroker auf ihren Internetseiten umfassende Informationen. Dies reicht von Echtzeitkursen und Charts über minütlich aktualisierte Börsennachrichten bis zu Research-Berichten einzelner Aktien.

Natürlich wird dieses Informationsangebot nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit zur Verfügung gestellt. Bislang sind die Discounter auf Kunden ausgerichtet, die häufig ordern und deshalb trotz der geringeren Gebühren für hohe Umsätze sorgen. Die Hoffnung der Anbieter: Wer ständig mit scheinbar wichtigen neuen Nachrichten versorgt wird, ist eher geneigt, die Meinung zu seinen Investitionen zu ändern und wird früher oder später eine neue Order platzieren.

Wenn man dies im Hinterkopf behält und dem Drang zum Druck auf den Orderknopf widersteht, kann man mit dem Angebot der Direktbanken sein Wissen preiswert erweitern. Übrigens können auch "Nichtkunden" die umfangreichen Informationen der Direktbanken von deren Websites abrufen.

Sind Direktbanken sicher?

An dieser Stelle soll auf zwei Fragen nach der Sicherheit von Direktbrokern eingegangen werden: Die eine betrifft die Konkurssicherung, die andere Sicherheit und Risiken beim Online-Banking.

In Deutschland ansässige Direktbroker sind gesetzlich verpflichtet, dem Einlagensicherungsfonds anzugehören. Dieser springt ein, wenn eine Bank in Konkurs geht. Somit ist grundsätzlich die Aufnahme einer Geschäftsbeziehung mit einer deutschen Direktbank nicht risikoreicher als die Abwicklung von Wertpapiergeschäften durch eine Filialbank.

Bei ausländischen Anbietern gelten für Überwachung, Konkurssicherung und allgemeine Sicherheit andere Regeln als hierzulande. Die Betonung liegt hier auf "andere", die Bestimmungen können im Einzelfall laxer oder auch umfassender die Kundeninteressen absichern. Generell gilt aber, dass im Falle von Problemen mit einem ausländischen Discountbroker Klagen im Ausland sehr aufwendig und kostspielig sind. Wer ein Depot bei einem im Ausland ansässigen Wertpapier-Dienstleister eröffnen will, sollte diesen Punkt unbedingt berücksichtigen.

Der zweite Aspekt betrifft die Sicherheit im Zuge des Datenaustausches: Hierzu lässt sich feststellen, dass die Risiken des Missbrauchs beim Online-Banking über Telefon und Internet trotz der heute üblichen Sicherheitsvorkehrungen (PIN = Personal Identity Number, die Kunden eindeutig identifiziert; TAN = Transaktionsnummer, die zur Auslösung des jeweiligen Auftrags erforderlich und danach "verbraucht" ist; verschlüsselte Browser, die man an der Internet-Adresse https//: erkennt) weiterhin bestehen.

Es liegt aber an euch, wie sorgsam oder sorglos ihr im Umgang mit den vorhandenen Risiken seid: Herumliegen lassen von PIN und TAN, Post-It-Haftzettelchen mit Zugangscodes auf dem Monitor, unverschlüsselte Dateien auf der Festplatte oder mit dem Browser für Online Banking auch im Internet zu surfen tragen nicht zur Erhöhung der Sicherheitsstandards bei. Wenn man sich der Risiken bewusst ist und entsprechend vorsichtig agiert, überwiegen die Vorteile der Direktbroker die damit verbundenen Risiken bei weitem.

Es ist in der Vergangenheit gelegentlich vorgekommen, dass an Tagen mit heftigem Handel an den Börsen die Server der Direktbroker überlastet waren und man lange warten musste bis Internet-Orders angenommen bzw. ausgeführt wurden. Die Broker bemühen sich deshalb, ihre Kapazitäten auszuweiten, um solche für die Kunden unangenehmen Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Es kann aber nicht schaden, einen Anbieter auszuwählen, der zur Not auch Aufträge per Telefon oder Fax entgegennimmt. Dann ist man auch bei Netzproblemen auf der sicheren Seite.

Der Weg zum Depot


Die Konto- und Depoteröffnung bei einem Direktbroker ist einfach, wenn auch ein wenig zeitaufwendig: Wer Informationsmaterial und Unterlagen zur Kontoeröffnung per Telefon oder Internet anfordert, findet diese bereits nach wenigen Tagen im Briefkasten.

Das Ausfüllen der Formulare dauert nicht lang. Wichtig ist bei allen Anbietern der Fragebogen zur Wertpapiererfahrung. Gemäß diesen Angaben und Antworten auf weitergehende Fragen über die persönlichen Vermögensverhältnisse wird man bei der Depoteröffnung in eine bestimmte Risikoklasse eingeteilt. Wer zum Beispiel noch nie in seinem Leben mit Optionsscheinen gehandelt hat, wird von den Instituten in der Regel nicht ohne Rückfragen dafür zugelassen.

Die künftigen Direktbankkunden müssen sich mit den vollständig ausgefüllten Unterlagen und ihrem Personalausweis zum nächsten Postamt bemühen. Dort findet eine gesetzlich vorgeschriebene Identitätsprüfung statt. Ist der Antrag einmal abgeschickt, vergeht meist eine weitere Woche, bis man die Nachricht über die Depoteröffnung in Händen hält und den ersten Kaufauftrag erteilen kann.

Kapitel 1: Warum sollte man Direktbanken nutzen?
Kapitel 2: Was bieten Direktbanken?
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